„10 Bilder – 10 Stunden – 10 Begegnungen“ - Ehrenamtliches Sprachpatenprojekt für jüngere Ehrenamtliche und Asylbewerber
Zeitraum: seit März 2016
Orte: Passau als Hauptort, und ggfs. auch in Kellberg, Büchlberg und Vilshofen, da sich dort Einrichtungen für junge unbegleitete Flüchtlinge befinden.
Grundidee
Die Grundidee des Projektes ist „peer to peer“ – Lernen auf Augenhöhe. Asylbewerber*innen unter 27 Jahren treffen 10 x Sprachpaten*innen ungefähr gleichen Alters. Dabei geht es nicht um einen reinen, klassischen Deutschunterricht, sondern um den Austausch untereinander zu frei wählbaren Themen. Den Patenschaften wird ein Rahmen geboten, ohne strikte Vorgaben, in dem sich alle Teilnehmer*innen willkommen und ungezwungen fühlen sollen. Im Vordergrund steht der Austausch, bei dem die Teilnehmer*innen individuell auf ihre Interessen eingehen und eigene Ideen mit einfließen lassen können.
Sowohl die jungen Ehrenamtlichen als auch die jungen Flüchtlinge erhalten im Vorfeld eine Schulung als Vorbereitung auf den Austausch. Auch erhält jeder Sprachpate eine Sprachpaten-Box mit Lernmaterialien, die speziell für junge Menschen entwickelt wurden und als Anregung/ Inspiration dienen sollen. Diese Materialien wurden von jungen Menschen entwickelt! Außerdem gibt es ein persönliches Gespräch mit jedem Teilnehmer, um die Rahmenbedingungen klar zu stellen und um die Motivation zu prüfen.
Dann findet ein gemeinsames Matching-Treffen statt. Dort können sich die Teilnehmer*innen etwas kennenlernen und dann werden von den Koordinator*innen die Sprachpatenschaften, d.h. die 1:1-Tandems bestimmt. Vor den zehn Begegnungen suchen sich die Tandem-Partner jeweils ein Bild zu einem bestimmten Thema aus, über welches sie sich gerne unterhalten und austauschen möchten. Dies geschieht ebenfalls erst einmal in dem 1:1-Verhältnis zwischen Sprachpate*in und Asylbewerber*in in deutscher Sprache. Die Patenschaften treten in einen Austausch, der je nach Interesse und Fortschritt der Deutschkenntnisse der Teilnehmer*innen variiert. Der Sprachpate*in kann individuell auf seinen Partner eingehen, Informationen, Vokabeln und andere Deutschkenntnisse vermitteln. Allerdings liegt das Augenmerk auf dem ständigen interkulturellen Austausch, bei dem Geschichten, Erfahrungen und Erlebnisse miteinander geteilt werden sollen.
Natürlich kann die Sprachpatenschaft auch über die 10 Stunden hinausgehen, wenn es denn beide Partner wünschen. Im Optimalfall entstehen Freundschaften und der Kontakt der Gruppe läuft über die zehn Begegnungen hinaus weiter, sodass Asylbewerber*innen auch längerfristig gute Kontakte zu Deutschen haben.So schaffen wir unkomplizierte Begegnungen und Kontakte von jüngeren Menschen mit und ohne Flüchtlingshintergrund und tragen so für ein besseres Miteinander sowie Verständnis von den Lebenswelten des jeweils anderen bei.
Ziel
Junge Asylbewerber unter 27, die kein oder kaum Deutsch können, bekommen bekommen durch die Vermittlung von eines gleichaltrigen Sprachpaten bzw. einer Sprachpatin individuell die Möglichkeit, ihre Deutschkenntnisse anzuwenden und zu verbessern.
Wir hoffen natürlich auch, dass sich aus diesen zeitlich begrenzten Begegnungen auch längerfristige Kontakte und Freundschaften entwickeln und sich jüngere Menschen für die ehrenamtliche Arbeit für und mit Asylbewerber/innen oder auch andere ehrenamtliche Tätigkeiten begeistern lassen.
Zielgruppe:
- jüngere Freiwillige unter 27 Jahre aus Stadt und Landkreis Passau
- junge (unbegleitete) Asylbewerber/innen unter 27 aus Stadt und Landkreis Passau
Weitere Infos zum Mitmachen:
Aktuell läuft das Projekt als "Corona-Variante", d.h. die Begegnungen finden rein digital statt. Eine neue Ausbildungsrunde startet Anfang Februar, d.h. Mitte Februar dann die Sprachpatenschaften. Darüber hinaus könnt ihr gerne euch z.B. auch aktiv bei Aktivitäten im Gemeinschaftsraum einbringen, der hoffentlich im März wieder offen ist.
Kontakt:
Interessierte junge Ehrenamtliche oder Jugendeinrichtungen, Schulen, Bildungseinrichtungen, die mit jungen Geflüchteten arbeiten, melden sich telefonisch unter 0851/2132738 bei Elizabeth Montero Morales oder Perdita Wingerter oder via E-Mail an projekt@gemeinsam-in-europa.de
Förderung:
Das Projekt wurde bis Ende Ende 2020 durch das Programm "Sprache schafft Chancen" finanziell unterstützt, dass die Lagfa Bayern mit Freiwilligenzentren aus ganz Bayern umsetzt und dass über das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration finanziert wird.
2021 werden wir das Projekt mit dem Preisgeld des Hidden Mover Award finanzieren, den uns die Deloitte-Stiftung verliehen hat.